Lienen nach dem 0:1 in Aue: "Der letzte Biss und die letzte Aggressivität haben gefehlt"
Freitag, 31. März 2017, 21:45 Uhr
Das direkte Duell im Kampf um den Klassenerhalt zwischen dem FC Erzgebirge Aue und dem FC St. Pauli konnten die Sachsen knapp mit 1:0 für sich entscheiden. Nach der Partie äußerten sich die beiden Cheftrainer Ewald Lienen und Demonico Tedesco zur Partie.
„Ich denke, dass es eine völlig unnötige Niederlage war, wir haben zuletzt auswärts immer gute Leistungen gezeigt, bei denen die Leidenschaft und Aggressivität stimmten. Heute wirkte die Mannschaft passiv, schläfrig. Der letzte Biss und die letzte Aggressivität haben gefehlt. Wir hatten zwar ein paar ganz gute Aktionen und auch eine große Chance von Lasse Sobiech, auch zwei, drei Kontersituationen, aber insgesamt hat mir nicht gefallen, dass wir zu passiv waren“, so der Cheftrainer.
Ein Spiegelbild der Abwehrleistung sei, so Lienen auch das 1:0 für die Gastgeber gewesen. „Es hat sich angedeutet, dass sie immer mal zu Chancen kamen. Bei dem Tor haben wir Zwei-gegen-Zwei im Zentrum gestanden. Es war ein außergewöhnliches Tor, da hat alles gepasst. Aber wir waren nicht so kompakt, nicht so aggressiv, wie wir es uns vorgestellt haben.“ Positive Aspekte nahm der 63-Jährige aus der zweiten Spielhälfte mit: „Da haben wir es besser gemacht, haben dominiert, konnten uns aber abgesehen vom Lattenschuss von Jan-Marc Schneider keine richtig klaren Chancen rausspielen. Für Aue hat es am Ende gepasst, für uns nicht.“
Aue-Coach Domenico Tedesco fand trotz des Erfolges auch kritische Worte für die Leistung seiner Mannschaft. „Wir haben die ersten 20 Minuten komplett verschlafen und sind erst danach ins Spiel gekommen. Dann haben wir uns ein paar Chancen erarbeiten können. Das Tor war sicherlich weltklasse. Das Selbstvertrauen hat sich Nicky Adler im Training erarbeitet. Im zweiten Durchgang haben wir es in den Zweikämpfen nicht unbedingt an Aggressivität vermissen lassen, aber nicht an Zweikampftechnik. Wir haben zu viele Fouls gemacht. Immer dann wird es für uns brenzlig. St. Pauli hat Überzahl geschaffen und es gut gemacht. Aber ich muss meiner Mannschaft ein riesiges Kompliment machen. Wir sind sehr, sehr glücklich, dass es geklappt hat.“
(cp)
Fotos: Peter Böhmer