Philipp Ziereis: „Endlich wieder normal trainieren und bei den Jungs sein“
Mittwoch, 27. Dezember 2017, 09:00 Uhr
Mit gemischten Gefühlen verabschiedete sich Philipp Ziereis nach dem letzten Heimspiel des Jahres gegen Bochum in die Winterpause. Einerseits war der Abwehrspieler froh, dass das Jahr 2017 bald vorbei ist, andererseits hätte er nach den ersten Trainingseinheiten mit den Teamkollegen gerne weiter an seinem Comeback gearbeitet. So oder so: Nach sieben Monaten Verletzungspause freut sich unsere Nummer 4, zum Trainingsstart am Dienstag (2.1.) endlich wieder voll mitmachen zu können.
Im letzte Spiel der Vorsaison beim VfL Bochum erwischte es Philipp Ziereis hart, bei einem Zweikampf mit Gegenspieler Peniel Mlapa zog sich der Abwehrspieler am 21. Mai eine Muskelsehnenverletzung zu. Die Folge: OP und mehrere Monate Pause. Ein Titan-Anker wurde ins Becken gebohrt und die Sehne, die den Oberschenkelmuskel noch oben zieht, drangenäht. „Sechs Wochen Schiene und Krücken – das hatte ich so noch nicht erlebt“, blickte Ziereis noch einmal auf die ersten Wochen zurück.
Ende September war der 24-Jährige dann guter Hoffnung, bald wieder seine Fußballschuhe schnüren zu können. Daraus wurde aber nichts. „Ich war stets anfällig für Infekte und hatte mit der Nase immer wieder Probleme - auch die letzten Jahre schon. Weil absehbar war, dass ich 2017 kein Pflichtspiel mehr bestreiten würde, habe ich mich für die OP entschieden“, so der Abwehrspieler. Die Nasenscheidewand wurde begradigt, zudem ließ er sich die Mandeln und entzündetes Gewebe entfernen.
Die erneute OP ein Rückschlag? „Nein, auch wenn die ersten beiden Wochen nach der OP schon heftig für mich waren. Es ging danach aber schnell bergauf. Rückblickend kann ich sagen, dass die OP die richtige Entscheidung war. Ich fühle mich mittlerweile viel besser und bekomme viel besser Luft.“
Ende November legte Ziereis dann mit mehr Luft und neuem Ehrgeiz erneut für sein Comeback los, kurz vor der Winterpause konnte der 24-Jährige auch schon Teile des Mannschaftstrainings mitmachen. „Wenn man verletzt ist, macht man immer so sein Ding. Auf Dauer macht das natürlich keinen Spaß. Es hat mir richtig gutgetan, endlich wieder bei der Mannschaft zu sein und mit ihr auf dem Platz zu stehen“, freute sich der Abwehrspieler über die Rückkehr zum Team und auf den Rasen.
Die Tage vor Weihnachten nutzte Ziereis, um sich in der Reha in Donaustauf fitzumachen, Weihnachten verbrachte er dann mit der gesamten Familie, worüber sich der Abwehrspieler sehr freute. „Ich habe ja nicht den kürzesten Weg von Hamburg in die Heimat“, so der gebürtige Schwarzhofener, der die Tage umso mehr genießen wollte. Silvester will der 24-Jährige nicht groß, sondern in Ruhe feiern, ein „Silvester-Fan“ sei er nicht. „Ich bin einfach nur froh, wenn 2017 vorbei ist“, stellte Ziereis klar.
Auf den Trainingsstart am Dienstag (2.1.) und das zehntägige Trainingslager in der Nähe von Malaga (3.1. bis 12.1.) freut er sich schon sehr: „Endlich wieder normal trainieren und von morgens bis abends bei den Jungs sein – herrlich. Ich habe vor der Winterpause schon jede Sekunde auf dem Platz genossen und werde auch im neuen Jahr jede Sekunde auf dem Rasen genießen“, so der Abwehrspieler, der sich durchaus bewusst ist, dass die eine oder andere Einheit nach einer solch langen Verletzungspause sicherlich auch „wehtun“ wird.
Zu gerne will Ziereis bald auch wieder in der 2. Bundesliga zum Einsatz kommen. Eine Deadline für sein Pflichtspiel-Comeback hat er sich aber nicht gesetzt. „Auch wenn ich natürlich heiß darauf bin, so schnell wie möglich auch wieder zu spielen, werde ich mich nicht unter Druck setzen. Ich denke von Tag zu Tag und werde jeden Tag hart arbeiten, um immer fitter zu werden.“
(hb)
Fotos: Witters