Luhukay: "Mentalität schlägt Qualität"
Sonntag, 23. Juni 2019, 15:20 Uhr
Am Sonntag (23.6.) stellte sich Cheftrainer Jos Luhukay nach dem Trainingsauftakt zur Saison 2019/20 den Fragen der Journalisten. Der Fußballlehrer sprach über….
…den Zustand seiner Mannschaft: "Wir haben in den letzten zwei Tagen die sportärztliche Untersuchung gehabt, die wir auch morgen fortsetzen. Jetzt müssen wir uns Tag für Tag steigern, um in Richtung Meisterschaftsstart von Freundschaftsspiel zu Freundschaftsspiel in eine bessere Verfassung zu kommen."
…über mögliche Neuzugänge: "Wir müssen in allen Mannschaftsteilen schauen und sind noch nicht am Ende der Veranstaltung. Die Transferperiode endet erst in zwei Monaten und in der Zeit kann noch viel passieren. Natürlich wünscht sich jeder Trainer, dass der Kader frühzeitig steht und alle lang genug dabei sind. Wir setzen uns aber zeitlich nicht unter Druck. Wir befinden uns in keinem Ruhestand, sondern sind aktiv – das aber nur, wenn eine Verpflichtung sinnvoll ist und wir unsere Qualität damit steigern."
…die DNA seiner Mannschaft: "Mentalität schlägt Qualität. Wir brauchen nur über eine Philosophie sprechen, wenn alle bereit sind, von der ersten bis zur letzten Minute an die Grenze zu gehen."
…die Qualität der 2. Bundesliga: "Ich sehe es nicht so, dass es dieses Jahr die stärkste zweite Liga aller Zeiten ist. Als ich mit Gladbach 2008 aufgestiegen bin, waren sieben, acht gefühlte Erstligisten dabei und wir konnten uns durchsetzen. Natürlich sind vier größere Clubs in diesem Jahr dabei, die mehr Möglichkeiten haben als wir. Wir gehören zur Verfolgergruppe und schauen auf uns. Wir wollen die eigenen Fans mitreißen und einiges bieten nach unserer eigenen Art und Vorstellung."
…sein formuliertes Vorhaben, in zwei Jahren den Bundesliga-Aufstieg mit St. Pauli zu schaffen: "Ich bin ein offener und direkter Mensch und sage, was ich denke: In zwei Jahren aufzusteigen ist mein persönlicher Traum, den ich verfolgen möchte. Allerdings habe ich das damals gesagt, als ich vorgestellt wurde. In den letzten sechs Wochen standen mir ständig weniger Spieler zur Verfügung und es war auch nicht klar, dass Stuttgart und der HSV in der 2. Liga spielen werden. Für uns ist es im Hinblick auf die kommende Saison wichtig, dass wir an unsere Topform herankommen."
…die Verletzungsanfälligkeit der Kiezkicker: "Es ist unglaublich, dass St. Pauli es in den letzten drei Jahren nicht geschafft hat, über eine ganze Saison kontinuierlich gut zu spielen. Deswegen liegt unser Hauptaugenmerk darauf, dass wir die Jungs ohne Verletzungen in Richtung Ligastart bringen. Es ist schwer, konkrete Ziele auszugeben, wenn die meisten Spieler nicht mehr als 15-16 Spiele gemacht haben. Wir verfolgen aber jeden Tag eine Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen. Dafür ist es wichtig, fitte Spieler zu haben. Zuletzt waren immer vier, fünf, sechs, sieben, acht Spieler verletzt. Das ist katastrophal."
…die Rückkehr der langzeitverletzten Spieler: "Es ist schwierig ein Zeitfenster zu nennen. Wir müssen abwarten, die Spieler in höhere Belastungen kommen lassen und dann schauen, wie die Reaktion ist. Im Moment kann ich nur auf die Wahrnehmungen der Ärzte und Physios hören. Wir hoffen natürlich, dass die Spieler zu hundert Prozent mitwirken können."
…die Nachwuchsspieler im Profitraining: "Die Spieler, die heute dabei waren, werden auch die nächste Woche im Training sein. Am Montag entscheiden wir dann, ob die Jungs mit ins Trainingslager gehen oder nicht. Wir wollen von Woche zu Woche schauen und die Spieler besser kennenlernen. Mir ist es schon häufiger passiert, dass solche Spieler dann auch mal in die Startelf gerutscht sind. Es ist sehr positiv die Jungs dabei zu haben, die nun daran arbeiten müssen, ihr Niveau der zweiten Liga anzupassen."
…die Kapitänsfrage: "Den Kapitän werde ich bestimmen. Ich möchte die ersten vier Wochen der Vorbereitung abwarten und schauen, wie sich die Spieler entwickeln. In diesem Zeitraum wird sich dann ein Kapitän herauskristallisieren."
Das komplette Pressegespräch mit Cheftrainer Jos Luhukay und Sportchef Andreas Bornemann gibt es auch im Video bei FC St. Pauli TV!
(ms)
Fotos: Witters