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Never Play Alone: FCSP Handballer unterstützen Brunnenbau in Ruanda

Never Play Alone St. Pauli e.V. ist ein junger Zusammenschluss aus Träumern und Menschen, die es sich auf die Fahne geschrieben haben, mithilfe des Sports Grenzen zu überwinden und Vorbehalte abzubauen. Im Sommer 2017 startete die 1. Männermannschaft des FC St. Pauli Handball ein ungewöhnliches Vorhaben - eine Abschlussfahrt in Form eines Handballworkshops im ostafrikanischen Ruanda. Die Idee dahinter war simpel: Wir wollten in eine für uns neue Kultur eintauchen und uns mit Menschen austauschen, mit denen uns trotz der immensen Entfernung und vieler Unterschiede eines verbindet: die Leidenschaft zum Sport und die Begeisterung am Handball.

So führten wir in einer ersten Projektwoche gemeinsam mit unseren neu gewonnenen Partnern der Gorillas Handball Akademie in Kigali Trainer-Lehrgänge durch, staunten nicht schlecht über die Energie der Kleineren bei einem Jugendturnier, durften selbst auf einem Outdoor-Feld vor unglaublicher Kulisse gegen die beiden besten Erwachsenenmannschaften des Landes antreten (und verlieren) und besuchten eine ländlicher gelegene Schule in Mwendo, die mit der Akademie kooperiert und in der Handball stark gefördert wird. Denn natürlich begeistert der Sport an sich, kann viele wichtige Kompetenzen wie Teamgeist und Verantwortungsbewusstein vermitteln und noch vieles darüber hinaus - in Ruanda ist er aber vor allem auch eine Perspektive. Denn SchülerInnen, die gute Leistungen im Handball erbringen, können Stipendien erhalten, welche ihnen den Weg zu einer besseren Ausbildung ermöglichen. 

Während des Besuchs in Kigali ist übrigens auch ein toller Dokumentarfilm entstanden, den Ihr direkt hier sehen könnt:

Diese Woche begeisterte uns in vielerlei Hinsicht und wir konnten eine ganze Menge lernen. Der Austausch war großartig und wir waren uns einig - das sollte keine einmalige Sache bleiben und die Partnerschaft noch lange anhalten. Neben vielen positiven Erinnerungen blieb jedoch eine erdrückend negative. Trotz hoher Temperaturen, kaum Schatten und Bewegung ohne Ende haben die SchülerInnen in Mwendo aktuell keine ausreichende Trinkwasserversorgung und die nächste Wasserentnahmestelle ist kilometerweit entfernt. Für uns war das ein unhaltbarer Zustand und wir beschlossen, das zu ändern.

Zwar verstehen wir uns nicht als Entwicklungshelfer und wollen als Sportler, die wir sind, weiterhin vor allem den Handball strukturell und inhaltlich fördern, doch ohne die essentiellen Grundvoraussetzungen schien uns das nicht möglich. Daher gründeten wir abseits der Handballmannschaft den Verein Never Play Alone St. Pauli e.V., tauschten uns viel mit den Experten von Viva con Agua und unserem lokalen Partner vor Ort Agro Action Rwanda aus und es entstand ein ambitionierter Plan: Ein Trinkwasserbrunnen mit zwei Wasserentnahmestellen in der Schule und im umliegenden Dorf sollte entstehen. Seit nun einem Jahr steht dieses Vorhaben unter dem Motto #nowaternosports und die Finanzierung schritt kontinuierlich voran - mit dem Verkauf selbst gestalteter Trikots mit Hummel, eines eigenen Bieres mit Überquell, zweier grandioser Partys, Versteigerungen, Stiftungsgeldern, vielen Privatspenden und einigem mehr hat sich mittlerweile eine stattliche Summe angesammelt. Unser kleiner Verein lernt so langsam laufen und wir konnten in der Zwischenzeit schon einige Fördermitglieder gewinnen. Der Bauvertrag mit der lokalen Baufirma ist mittlerweile fix und es kann bald mit der konkreten Umsetzung losgehen. Ein paar Euro fehlen uns noch (Spendenmöglichkeiten sind unter neverplayalone.info und sowie Instagram und Facebook zu finden), bald heißt es aber dann: Spatenstich!

Das soll allerdings noch nicht das Ende sein. Wir sind uns einig, dass wir als noch junger Verein nach diesem ersten Mammutprojekt noch viel mehr erreichen wollen und unseren Fokus wieder auf den Austausch und die Förderung des Sports, insbesondere des Handballs, legen wollen. Erste Ideen gehen vom Bau neuer Handballfelder bis zur Ausstattung von Trainern mit Trainerlizenzen. Denn unser Projekt hat uns einmal mehr deutlich gemacht, wie viel man mithilfe des Sports erreichen kann und wie gut er geeignet ist, um Barrieren zu überwinden und die Menschen trotz weiter Entfernungen zu verbinden. 

Text, Film und Fotos: Never Play Alone St. Pauli e.V.

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