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Emotionales Endspiel: Blindenfußballer unterliegen Marburg im Sechsmeterschießen

Die Blindenfußballer des FC St. Pauli müssen sich wie im Vorjahr mit der deutschen Vizemeisterschaft begnügen. Nachdem die Kiezkicker die reguläre Saison dominierten, mussten sich die Braun-Weißen in einem emotionalen Endspiel in Saarbrücken der SF BG Blista Marburg mit 2:4 nach Sechsmeterschießen geschlagen geben.

Nur in der Anfangsphase gaben sich die beiden Teams einer kurzen Abtastphase hin. Anschließend nahm die Begegnung richtig an Fahrt auf. Jonathan Tönsing verpasste mit einem Pfostenschuss nur knapp eine braun-weiße Führung. Diese sollte Tönsing aber nur wenige Moment später gelingen: Dieses Mal landete sein Abschluss abgefälscht und dadurch unhaltbar im Tor. Die SF BG Blista Marburg fanden aber die passende Antwort, indem Taime Kuttig einen Freistoß unter die Latte drosch.

Die Kiezkicker ließen sich davon aber nicht beirren und legten erneut vor. Marburgs Alican Pektas versuchte Tönsing das rasselnde Spielgerät vom Fuß abzunehmen, doch beförderte die Kugel dabei ins eigene Tor. Nach dem Seitenwechsel bewies Marburg erneut Moral und kam abermals durch Kuttig zurück ins Spiel. In einem turbulenten und emotionalen Spiel vergab Thomas Horn sogar dem Matchball, weil er einen Sechsmeter am Kasten vorbeischoss. Zuvor verwandelte Horn jeden seiner sechs Versuche aus dieser Distanz. Dadurch blieb es bei einem 2:2-Unentschieden, sodass die Entscheidung vom Punkt fallen musste.

Es war unserer Mannschaft an diesem Nachmittag in Saarbrücken nicht vergönnt, nach 2017 den zweiten Meistertitel zu gewinnen. Tönsing und Rasmus Narjes konnten ihre Sechsmeter gegen den starken Nationalkeeper Sebastian Themel nicht verwandeln, während Marburg ihre beiden Versuche im Tor unterbrachten. Die St. Paulianer waren schon im Vorjahr Tabellenführer nach der regulären Spielzeit, doch mussten sich erneut im Endspiel geschlagen geben. Die Elf von Cheftrainer Wolf Schmidt war bitter enttäuscht, doch zeigte sich gleichzeitig als faire Verlierer, die den Marburgern zum Sieg gratulierten.

Da kehrte das Lächeln zurück: Jonathan Tönsing schnappte sich die Torjägerkanone und wurde als Bester Spieler der Saison ausgezeichnet.

Da kehrte das Lächeln zurück: Jonathan Tönsing schnappte sich die Torjägerkanone und wurde als Bester Spieler der Saison ausgezeichnet.

"Die Enttäuschung war groß, bei den Spielern sind auch Tränen geflossen. Vor zwei Jahren hat Marburg, als wir Meister geworden sind, für uns Spalier gestanden und heute haben wir das für sie gemacht. Wir haben das Spiel kontrolliert und haben zwei Mal vorne gelegen. Dann kommen aber auch Faktoren wie Nervosität dazu und der langsame Untergrund. Wir haben die reguläre Saison mit sieben Punkten Vorsprung beendet, für mich sind wir trotzdem Meister", sagte Cheftrainer Wolf Schmidt.

 

(ms)

Foto: Stefan Groenveld

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