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Ein gebrauchter Nachmittag: FC St. Pauli unterliegt in Fürth mit 0:4

Der FC St. Pauli hat bei der Spielvereinigung Greuther Fürth deutlich verloren. In einer Partie, in der die Kiezkicker nie richtig zu ihrem Spiel fanden, schossen Maximilian Wittek (33.) und David Raum (45.) die Hausherren im ersten Durchgang in Führung. Nach dem Platzverweis für St. Paulis Kapitän Bernd Nehrig (63.) sorgten dann Kahled Narey (72.) und Julian Green (79.) für den 4:0-Endstand.

 

Nach der nicht mit drei Punkten belohnten Aufholjagd gegen Jahn Regensburg am vergangenen Spieltag waren die Kiezkicker mit dem festen Willen zu den Kleeblättern gereist, dort nach fünf sieglosen Spielen endlich wieder den Maximalertrag einzufahren. Für dieses Vorhaben hatte Cheftrainer Olaf Janßen zwei Änderungen in der Startelf vorgenommen. So rückte Maurice Litka auf dem Flügel für Waldemar Sobota ins Team und Angreifer Aziz Bouhaddouz konnte erstmals seit gut zwei Monaten wieder von Beginn an spielen. Das bedeutete auch die Rückkehr zum System mit zwei Stürmern, weshalb auch Mats Møller Dæhli zunächst auf der Bank Platz nahm.

Die erste nennenswerte Offensivszene konnte Bouhaddouz' Sturmpartner Sami Allagui verbuchen, dem nach einem langen Pass von Cenk Sahin nur wenige Zentimeter fehlten, um vor Fürths Keeper Sascha Burchert am Ball zu sein. Abgesehen davon präsentierten sich beide Teams in der Anfangsviertelstunde defensiv sehr konzentriert und ließen keine Torchancen zu. Die Gastgeber probierten es im Anschluss mehrfach aus der Distanz, wobei der Versuch von Narey knapp neben das Tor der Kiezkicker die meiste Gefahr versprühte (21.). Richtig brenzlig wurde es kurz darauf, als Green erneut Narey im Strafraum einsetzte und nur eine großartige Reaktion von Robin Himmelmann den Rückstand verhinderte (25.).

Die Passivität der Braun-Weißen in dieser Phase wurde kurz darauf bestraft: Raum verschaffte sich mit einer Finte Platz vor dem Strafraum und sah dann den links mitgelaufenen Wittek. Himmelmann bekam zwar noch die Handschuhe an den strammen Schuss des Außenverteidigers, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern (33.). Für die mitgereisten Fans des FC St. Pauli im prall gefüllten Gästeblock gab es auch im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs wenig Grund zur Freude, weil gelungene Offensivaktionen ihres Teams Mangelware blieben. Stattdessen legten die Gastgeber sogar durch Raum nach, der Himmelmann bei seinem Schlenzer von der Strafraumkante keine Abwehrchance ließ (45.).

So mussten die Braun-Weißen wie schon in der Vorwoche einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Anders als gegen den Jahn gelang ihnen vor der Pause allerdings keine Antwort mehr. Coach Olaf Janßen konnte dieser Zwischenstand nicht gefallen und so reagierte der Übungsleiter in der Halbzeit, indem er Johannes Flum für Allagui brachte, um so für mehr Präsenz im Zentrum zu sorgen.

Und schon kurz nach dem Seitenwechsel meldeten sich die Braun-Weißen in der Offensive zurück. Litkas Versuch aus der Distanz fehlte jedoch die Präzision, um Burchert ernsthaft vor Probleme zu stellen (49.). Die flexibel agierende Spielvereinigung zeigte jedoch, warum sie schon die beiden vergangenen Partien vor eigenem Publikum für sich hatte entscheiden können, und machte den Gästen durch aggressives Pressing das Leben schwer. Nach einer Stunde schickte dann Flum Sahin auf die Reise, doch Wittek konnte den Schuss des Türken im letzten Moment blocken.

Die Vorentscheidung: Schiedrichters Thomsen zeigt Bernd Nehrig die Gelb-Rote Karte

Die Vorentscheidung: Schiedsrichter Thomsen zeigt Bernd Nehrig die Gelb-Rote Karte.

Ganz bitter wurde es in der 63. Minute. Schiedsrichter Martin Thomsen wertete eine Aktion des bereits vorbelasteten Nehrig gegen Green als taktisches Foul und schickte den Kapitän mit der Ampelkarte vorzeitig in die Kabine. Den Kleeblättern boten sich dadurch zusätzliche Räume, was Levent Aycicek in der 67. fast genutzt hätte. Robin Himmelmann bekam bei dessen Versuch aus spitzem Winkel aber rechtzeitig die Fäuste nach oben. Auf der Gegenseite bot sich dann aus heiterem Himmel Bouhaddouz die Gelegenheit zu verkürzen. Luca Zander hatte Wittek im Pressing den Ball abgeluchst und den Stürmer eingesetzt, der jedoch Burchert nicht überwinden konnte (69.).

Stattdessen sorgte dann Narey für die Vorentscheidung. Nachdem er zwei Minuten zuvor noch an Himmelmann gescheitert war, ließ er unserer Nummer 30 in der 72. Minute keine Chance und schob zum 3:0 ein. Kurz darauf trug sich dann auch Green in die Torschützenliste ein. Nach einem Solo durch die Mitte und einem Doppelpass mit Raum markierte er Fürths vierten Treffer (79.).

In der Schlussphase hätten Flum (86.) auf der einen und der zuvor eingewechselte Daniel Steininger auf der anderen Seite jeweils noch am Ergebnis schrauben können, verfehlten jedoch knapp bzw. trafen nur den Pfosten (88.). Schließlich hatte Schiedsrichter Thomsen ein Einsehen und beendete die einseitige Begegnung pünktlich nach 90 Minuten.

                                                         

SpVgg Greuther Fürth

Burchert – Maloca, Caligiuri, Hilbert (76. Steininger), Wittek – Gugganig, Pinter (30. Aycicek) – Narey, Raum (82. Dursun), Sontheimer – Green

Cheftrainer: Damir Buric

 

FC St. Pauli

Himmelmann – Zander, Avevor, Sobiech, Buballa – Nehrig – Sahin, Buchtmann, Litka (65. Møller Dæhli) – Bouhaddouz (73. Schneider), Allagui (46. Flum)

Cheftrainer: Olaf Janßen

 

 

Tore: 1:0 Wittek (33.), 2:0 Raum (45.), 3:0 Narey (72.), 4:0 Green (79.)

Gelbe Karten: Pinter, Hilbert / Nehrig, Flum, Sobiech, Sahin

Gelb-Rote Karten: Nehrig (63.)

Schiedsrichter: Dr. Martin Thomsen

Zuschauer: 11.000

 

(hbü)

Fotos: Witters

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