Onel Hernandez: „Wir wollen wieder oben mitspielen"
Freitag, 29. September 2017, 16:22 Uhr
Als gebürtiger Cubaner im Norden verwurzelt. Warum genau weiß Onel Hernandez auch nicht so wirklich. Vor dem Spiel der Kiezkicker bei Eintracht Braunschweig am Sonntag (1.10., 13:30 Uhr) haben wir mit dem flinken Außenstürmer der Löwen über die vergangene Partie in Regensburg, seine Bindung zur Eintracht und natürlich das Spiel gegen die Boys in Brown gesprochen.
Moin Onel, Ihr habt letzte Woche in Regensburg im achten Saisonspiel die erste Niederlage hinnehmen müssen. Wie hast Du das Spiel erlebt?
Es war kein schönes Spiel. Wir haben drei Rote Karten bekommen, wollten uns dennoch als Mannschaft gut präsentieren. Unser Ziel war es, die 1:0-Führung, die wir in Unterzahl erzielt haben, zu halten. Aber das wurde im Spielverlauf und durch einen weiteren Platzverweis immer schwieriger. Alles in allem war es für uns kein guter Tag.
Auf zwei Siege kommen ganze fünf Unentschieden. Wie erklärst Du Dir, dass Ihr es bisher zwar meistens schafft, Niederlagen abzuwenden, aber am Ende trotzdem oft nur mit einem Punkt dasteht?
Wir sind häufig in Führung gegangen, konnten diese aber oftmals nicht über die Zeit bringen. Dabei haben wir Chancen liegen gelassen, den Vorsprung auszubauen, oder der Gegner kam wieder besser ins Spiel. Man darf aber einfach nicht vergessen, dass beide Teams bis zur letzten Sekunde Gas geben. In dieser ausgeglichenen 2. Bundesliga sind es oftmals Kleinigkeiten, die schließlich entscheidend sind.
Du hast dich nach Deinem Wechsel letzten Sommer sofort gut eingefügt ins Braunschweiger Team. Was hat Dir den Einstieg rückblickend so einfach gemacht?
Aufgrund meiner Zeit in Wolfsburg kannte ich mich in der Region schon aus, das hat mir sicherlich geholfen. Das Team und die Trainer haben mich super aufgenommen. Dazu kommen die Fans und die Tradition – damit kann ich mich total identifizieren. Es passt einfach super.
Im April hast Du dann gleich deinen Vertrag bis 2020 verlängert. Du scheinst dich wohl zu fühlen in Braunschweig. Welche Ziele hast Du mit der Eintracht?
Ich fühle mich hier sehr wohl und ich habe die Wertschätzung des Vereins gespürt, deswegen habe ich meinen Vertrag verlängert. Nach der erfolgreichen vergangenen Saison, wollen wir wieder oben mitspielen und in den nächsten Jahren unseren großen Traum erfüllen.
Mit Nyman und Kumbela habt Ihr zwei sehr unterschiedliche Stürmertypen. Hilft Euch das in Eurer Variabilität und inwiefern musst Du Deinen Spielstil an Deinen Sturmpartner anpassen?
Auf jeden Fall. Beide sind torgefährliche Stürmer mit ihren Qualitäten. Kumba ist unter anderem sehr kopfballstark. Totte, der ja leider verletzt ausfällt, kann auch gut die Bälle halten. Die ganze Mannschaft arbeitet füreinander, man versucht, sich immer gegenseitig zu unterstützen.
Deine bisherigen Profistationen Bielefeld, Bremen, Wolfsburg und jetzt Braunschweig liegen alle im Norden Deutschlands. Was gefällt Dir besonders am hohen Norden?
Die Frage, warum es mich immer in den Norden zieht, habe ich mir tatsächlich auch schon gestellt. Eine richtige Antwort habe ich nicht. Das hat sich zum Teil sicherlich auch einfach ergeben. Die Clubs, bei denen ich war, sind nicht so weit von meiner Heimat Bielefeld entfernt. Das hat auch eine Rolle gespielt. Außerdem fühle ich mich im Norden rundum wohl.
Zurück zum Sportlichen, Ihr seid in der Tabelle zehnter und steht damit einen Platz hinter unserem FC St. Pauli. Was habt Ihr Euch für Sonntag vorgenommen?
Unser Ziel ist es auf jeden Fall, die drei Punkte hier zu behalten. Dafür wollen wir alles geben. Wir wissen, dass es keine leichte Aufgabe wird. Aber wir spielen zu Hause, sind heimstark. Daher wollen wir den nächsten Sieg vor unserem Publikum holen.
(jb)
Fotos: Witters